Geschwister-scholl-Gymnasium Lüdenscheid

Vielfalt fördern. Individuelle Wege gehen.

Der Deutsche Schulpreis
Preisträger 2014
Unterstützungsangebote
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Um einer zunehmend heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden und Entwicklungspotentiale herauszufinden und zu stärken, haben wir im Nachmittagsbereich zahlreiche Fördermodule für die Klassen 5 bis 10 eingerichtet.

Fördermodule

Allgemeine Lernbetreuung

Fachspezifische Lernbetreuung

Lerntutorien

Konzentrationsförderung

Lerncoaching

Lernplaner und Lernplanung

Sprachförderung durch Theaterspielen

Allgemeine Lernbetreuung

Die Schule bietet von Montag bis Donnerstag jeweils in der 7. und 8. Stunde eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung im Lern- und Arbeitszentrum an.

Oft entzündet das Thema Hausaufgaben Konflikte zwischen Eltern und Kindern. Ziel der Hausaufgabenbetreuung am Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid ist es, allen Schülerinnen und Schülern, die zu Hause Schwierigkeiten damit haben, ihre Hausaufgaben konzentriert, sorgfältig und vollständig zu erledigen, eine Gelegenheit zu bieten, diese in der Schule in einer unterstützenden Atmosphäre zu bearbeiten.

Unter Aufsicht erfahrener Lehrkräfte und dafür ausgebildeter Lernbetreuerinnen und Lernbetreuer haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Stoff aufzuarbeiten, nachzufragen, Unsicherheiten auszuräumen, vor allem aber individuell betreut zu werden.

Die Allgemeine Lernbetreuung ist für alle Schülerinnen und Schüler freiwillig, jedoch müssen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbindlich für die Tage anmelden, an denen sie die Hausaufgabenbetreuung nutzen möchten. Bei unentschuldigtem Fernbleiben von der Hausaufgabenbetreuung werden die Eltern benachrichtigt. Das Ziel ist es, die Kinder so selbstständig werden zu lassen, dass sie die Hausaufgabenbetreuung nicht mehr benötigen.

Die zu betreuenden Schülerinnen und Schüler treffen sich im Lern- und Arbeitszentrum, um ihre Aufgaben zu erledigen. Bei Fragen zur Vorgehensweise können sie sich an die ausgebildeten Betreuerinnen und Betreuer wenden, die sie beim Verständnis der Aufgabenstellung unterstützen oder gemeinsam mit ihnen nach Lösungswegen suchen. Die Betreuerinnen und Betreuer sind jedoch nicht für die Kontrolle der Hausaufgaben zuständig.

Fachspezifische Lernbetreuung

Um fachliche Defizite möglichst früh auffangen zu können, bildet das Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid in Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Mathematik Lernbetreuerinnen und Lernbetreuer aus. Die Lernbetreuerinnen und Lernbetreuer kommen aus den Klassen 8 bis Jgst. Q1 und betreuen Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 bis 8.

Ihre Aufgabe ist es, die nach der ersten Erprobungsstufenkonferenz im ersten Quartal des Schuljahres diagnostizierten Lerndefizite von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 und auf Wunsch darüber hinaus durch ein individuelles Lerncoaching aufzufangen.

Die dreimonatige Ausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler und wird von Fachlehrkräften durchgeführt, die den Einsatz während des gesamten Jahres unterstützen. Oberstes Ziel ist das Schaffen von Lernmotivation und Freude am Fach mithilfe der Vermittlung eines geeigneten Methodenrepertoires, zentraler Aspekte der Motivationsforschung, z.B. Schaffen von Erfolgserlebnissen durch stärkenorientierte und sehr individuelle Betreuung, Anknüpfung an Interessensgebiete der Schüler/innen.

Jeder Lerncoach betreut nach seiner Ausbildung einmal wöchentlich ein bis maximal drei Schülerinnen und Schüler.

Die Empfehlung für das Lerncoaching erfolgt durch die Erprobungsstufenkonferenz. Zu Beginn des zweiten Halbjahres werden die Lern- und Förderempfehlungen ebenfalls berücksichtigt.

Lerntutorien für versetzungsgefährdete Schüler(innen)

Um versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern und bei der Aufarbeitung fachlicher Defizite zu unterstützen, bietet das Geschwister-Scholl-Gymnasium Lerntutorien in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch und Latein an.

Das Lerntutorium ist ein überwiegend fachlich orientierter Förderunterricht, in dem die individuellen Lernschwierigkeiten eines Schülers oder einer Schülerin erfasst und konkrete Lösungen und Lernstrategien erarbeitet werden. Das Lerntutorium zielt darauf ab, bestimmtes Fachwissen zu vermitteln und zu vertiefen.

Der Prozess der Diagnostik umfasst die Lern- und Förderempfehlungen, die Informationen aus Klassenarbeiten, Gespräche zwischen Förder- und Fachlehrkräften und schließlich die Bestandsaufnahme zum Lernprozess der Schülerinnen und Schüler zum Beginn des Lerntutoriums.

Diese Bestandsaufnahme gibt sowohl der Schülerin oder dem Schüler als auch der Förderfachkraft Aufschluss über die persönlichen Ziele und die Motivation des Lernenden. Bei der Erarbeitung eines individuellen Förderplans wird somit der Selbstbestimmung und Autonomie eines Lerners Rechnung getragen. Somit hat der Lernende zum Beispiel Einfluss auf Schwierigkeitsgrad, Aufgabenart und Lerntempo.

Das Lerntutorium ist ein fachspezifisches Fördermodul. Die Schülerinnen und Schüler werden in Kleingruppen möglichst jahrgangstufenintern mit bis zu fünf Teilnehmenden gefördert. Die Fördermodule werden von Fachlehrkräften angeboten und liegen im Nachmittagsbereich.

Die Anmeldung für ein oder mehrere Fächer erfolgt nach Anschreiben durch die Schule.

Konzentrationsförderung

Bewegte Pausen

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium bietet ein vielfältiges und umfassendes Angebot unterrichtlicher wie außerunterrichtlicher Bewegungsanlässe, die ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung sind.

Um nach mehrstündigem Denksport auch körperlich wieder in Schwung zu kommen, können unsere Schülerinnen und Schüler u. a. am täglichen Pausensport teilnehmen, der von den Sporthelferinnen und Sporthelfern der beiden Staberger Gymnasien betreut wird.

Dieses Bewegungsangebot vermittelt den Kindern und Jugendlichen grundlegende Techniken zur Bewegungskontrolle, ermöglicht Anspannungs- und Entspannungsübungen und trägt so zur Konzentrationsförderung bei. Die sportliche Betätigung während der Pausen wirkt sich nicht nur positiv auf die Lernfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler aus, sondern trägt gleichzeitig zu einer Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei.

Das Sporthelferteam betreut täglich in der 2. und 3. großen Pause Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für die Klassen 5 bis 8. Die Sporthelferinnen und Sporthelfer unterstützen bei der Auswahl der Spiele, geben das Material aus, helfen bei der Mannschaftseinteilung und sind Ansprechpartner in Konfliktsituationen.

 

Fördermodul zum Konzentrationstraining

Im Fördermodul Konzentrationstraining lernen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung einer erfahrenen Fachlehrkraft Strategien kennen, die sie dabei unterstützen, konzentriert, systematisch und selbstständig zu lernen und zu arbeiten.

Die Empfehlung für die Teilnahme am Konzentrationstraining erfolgt durch die Erprobungsstufenkonferenz.

Lerncoaching

Kinder und Jugendliche, die in besonderer Weise Unterstützung bei multiplen Lernproblemen benötigen, haben die Möglichkeit, an einem Lerncoaching durch eine ausgebildete Lehrkraft teilzunehmen.

Zentrale Zielsetzung des Lerncoachings ist die Optimierung von Lernprozessen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Lernprobleme erkennen, verbalisieren und unter Anleitung des Lerncoachs Ziele formulieren, die sie erreichen wollen. Dabei ist es wichtig, dass diese Ziele realistisch sind und dass die Schülerinnen und Schüler auch während des Prozesses der Zielverwirklichung vom Lerncoach begleitet werden. Der Lernende soll (wieder) Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen erhalten und die Fähigkeit erwerben, Ziele, die motivierend wirken, zu verfolgen.

Das Lerncoaching erfolgt auf der Basis der Erkenntnisse von Torsten Nicolaisen und Hanna Hardeland, die beide im Bereich des Lerncoachings tätig sind. Das Lerncoaching beinhaltet nach Nicolaisen fünf Phasen, die in jedem Gespräch durchlaufen werden.

  1. In der Einstiegsphase wird der Kontakt zwischen dem Lernenden und dem Lerncoach hergestellt und der gemeinsame Auftrag geklärt.
  2. Durch eine ideolektische Gesprächsführung, aktives Zuhören und Verständnisfragen unterstützt der Lerncoach den Lernenden bei der Formulierung und Eingrenzung seines Lernproblems.
  3. Im Dialog mit dem Lerncoach erfasst und formuliert der Lernenden das Coaching-Ziel möglichst detailliert.
  4. Gemeinsam mit dem Lerncoach entwickelt und konstruiert der Lernende Lösungen und Strategien, das gesetzte Ziel zu erreichen.
  5. In der Abschlussphase kommt es zu einer Zusammenfassung des momentan Erreichten. Zudem werden Vereinbarungen für die nächsten Schritte getroffen.

Einsatz eines Lernplaners und Lernplanung

Das Lernen lernen

Ausgehend von einer Erziehungsvorstellung, für die Wissen und Persönlichkeitsbildung untrennbar miteinander verbunden sind, werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 in einem langfristigen Lerntraining mit Lernstrategien und –techniken des selbstständigen Lernens vertraut gemacht.

Lernen wird dabei als selbstständige individuelle Informationsverarbeitung verstanden, für die Fähigkeiten der Selbstmotivation, Kenntnisse von Lerngesetzen und elementaren Denkstrategien sowie Konzentrationstechniken Voraussetzung sind.

Selbstständiges Lernen ist Voraussetzung für erfolgreiches Lernen zu Hause und im Unterricht und die Grundlage für lebenslanges Lernen. Es trägt dazu bei, die Welt ordnend-strukturierend zu verstehen und kompetent zu bewältigen.

Einsatz eines Lernplaners

Zur Förderung des selbstständigen Arbeitens wird im Unterricht ganzjährig und fachübergreifend ein Lernplaner eingesetzt. Der Lernplaner bietet den Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 neben einem Hausaufgabenheft und einem Klassenarbeitsplaner vielfältige Methodenseiten, die ihnen die Möglichkeit geben, ihr eigenes Lern- und Arbeitsverhalten zu reflektieren, ihre Lern- und Arbeitsorganisation zu verbessern sowie ihre Selbstständigkeit zu schulen, indem sie in verschiedensten Erarbeitungsphasen selbstständig und gezielt auf Methoden zurückgreifen, die im Lernplaner detailliert beschrieben werden. Diese Methoden werden im Fachunterricht mit Hilfe des Lernplaners gezielt auf- und nachbereitet. Die thematischen Inhalte des Lernplaners sind das Resultat aus regelmäßigen Befragungen der Schülerinnen und Schüler der entsprechenden Jahrgangsstufen und aus Beschlüssen der Fachkonferenzen. Die verwendeten Materialien wurden von Mitgliedern der einzelnen Fachkonferenzen erstellt und für den Lernplaner zur Verfügung gestellt. Am Ende eines jeden Schuljahres erfolgt eine Evaluation des Lernplaners.

Fördermodul Lernplanung

Für Schülerinnen und Schüler, die Schwächen in der Arbeitsorganisation oder Lernplanung zeigen, wird überdies das Fördermodul „Lernplanung“ angeboten. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden anhand praktischer Beispiele dabei unterstützt, ihr eigenes Lernverhalten zu reflektieren, ihre Lern- und Arbeitsorganisation zu verbessern sowie ihre Selbstständigkeit weiterzuentwickeln.

Zu Beginn des Fördermoduls wird mittels eines Evaluationsbogens ergründet, welche Teilbereiche des Lernens Schwierigkeiten bereiten., um das Förderangebot auf dieser Grundlage individuell ausrichten zu können. Auch während des Verlaufs wird immer wieder auf diagnostische Verfahren zurückgegriffen, wie beispielsweise auf Fragebögen zur Bestimmung des Lerntyps, damit gezielt und binnendifferenziert gefördert werden kann.

Folgende Inhalte der Lernplanung sind zentral, können aber individuell variieren:

  • Packen der Schultasche, Sicherstellen der Mitnahme aller Materialien,
  • Organisation des Arbeitsplatzes,
  • regelmäßiges Anfertigen der Hausaufgaben nach Plan,
  • gezielte und geplante Vorbereitung auf Klassenarbeiten
  • übersichtliche und strukturierte Heft- und Mappenführung,
  • Strategien zur Förderung der Konzentration,
  • Anwenden verschiedener Lernstrategien (Lernplakat, Arbeit mit dem Karteikasten, Erstellen von Checklisten etc.),
  • Arbeitsanweisungen richtig lesen, erfassen und durchführen,
  • Anwenden verschiedener Lesestrategien zum selbstständigen Erfassen von Texten,
  • Übungen zum Hörverstehen (aktives Zuhören),
  • Anforderungen an kooperative Lernformen (Partnerarbeit, Gruppenarbeit),
  • Tipps zum Anfertigen von Referaten, Präsentationen etc.,
  • Selbstreflexion und Beurteilung des eigenen Lernverhaltens und des Lernens Anderer.

Sprachförderung durch Theaterspielen

Ziel des Konzeptes ist es, den Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines übergreifenden und umfassenden Sprachunterrichts Situationen zu bieten, in denen das sprachliche Handeln herausgefordert und gefördert wird. Da es nicht ausreicht, auf Sprachanlässe zu setzen, die sich von allein im Unterricht ergeben, ist es die Aufgabe der Lehrkraft, besondere Sprachlernsituationen herzustellen. Dabei soll großer Wert auf angstfreie Erprobungs- und Versuchsräume für sprachliches Probehandeln gelegt werden, in denen sich keine Gefahr der Bewertung und der negativen Sanktionen und Missbilligungen verbergen. Mit Hilfe eines spielerischen Umgangs mit Sprache durch den Einsatz von Sprach-, Interaktions-, Fantasie- und Rollenspielen sollen die Schülerinnen und Schüler zu sprachlichen Aktivitäten ermutigt werden, in denen sie ihre aktuellen Sprachmöglichkeiten einsetzen können.

Die Sprache ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe wir uns die Welt erklären und mit dem wir in Kontakt mit anderen Menschen treten. Sprechen ist demzufolge eine Fähigkeit, die Kinder nur im Kontakt mit anderen Menschen erwerben, sie auch nur im Kontakt mit anderen Menschen ausprobieren und verfeinern können. Für die gesamte Entwicklung eines Kindes ist es demnach insbesondere für die Sprachentwicklung von enormer Bedeutung, dass Kinder Angebote vorfinden, die es ihnen ermöglichen, mit Neugier und Interesse in die Welt des Redens und der Sprache einzutauchen.

Für die sprachliche Förderung bedeutet das, dass die Neugier der Schülerinnen und Schüler angeregt und durch anschauliche Sprachanlässe geschaffen werden soll, die an die persönlichen Erfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler anknüpfen. Dabei geht es in erster Linie um einen spielerischen Umgang mit Sprache, der szenisch in kleinen Theaterstücken umgesetzt werden soll.

Je nach Gruppengröße sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, selbst aktiv mit Sprache in Kontakt zu treten. Die Auswahl kleiner Theaterszenen erfolgt gemeinsam und bietet genügend Freiraum, eigene Interessen der Schülerinnen und Schüler mit in das Unterrichtsgeschehen einfließen zu lassen.

Dokumente

Förderkonzept